Freitag, 28. November 2008

Reuters wirft das Handtuch



Nach The AvaStar verabschiedet sich mit Reuters innert kürzester Frist ein zweiter News-Gigant aus Second Life. Die Nachrichtenagentur, welche bis anhin einen eigenen Redakteur für virtuelle News in und um Second Life beschäftigt hatte, hat ihr Engagement in SL eingestellt, wie u.a. persoenlich.com und derstandard.at berichteten.*
Die Begründung von Eric Reuters, dem virtuellen Ex-Redakteur: „Second Life ist als Spielplatz tolerabel, aber Unternehmen sollten es nicht und werden es nicht für ihre Geschäfte nutzen“. Er sagte weiter: „Second Life solle sich auf seine Kernmission beschränken und Hobby-User bei der Stange halten sowie die Hardcore-Nutzergemeinde ausbauen."
Kontra gibt ihm jedoch Silvio Remus von SLinside: „Obgleich Reuters immer sehr schnell über Neuigkeiten rund um Linden Lab, die Second Life Entwicklung und Markenauftritte in Second Life berichtet hat, so war es nie ein Medium, das direkt den Bezug zum SL-User gesucht hat“, und fügt an, dass Reuters seiner Meinung nach mehr über Projekte, Events und Entwicklungen aus der Community hätte berichten sollen, „denn einige Markenartikler haben ebenfalls festgestellt, dass sich Kampagnen nicht einfach eins zu eins in SL umsetzen lassen“.

Da haben wir es ja wieder: das alte "Avatare-als-Zielgruppe"-Problem. Im Mittelpunkt steht der Avatar. Punkt. Aber wenn das nicht einmal diejenigen wahr haben wollen, die für Second Life-User die Feder schwingen, wer dann?

* beide Berichte behaupten übrigens, Eric Krangel sei der SL-Name des Journalisten, dessen RL-Name indes unbekannt sei. Ein kurzer Abstecher auf http://secondlife.reuters.com/stories/2007/03/15/say-hello-to-eric-and-rubina-reuters/ sagt uns aber, dass Eric Krangel der RL-Name des Journalisten ist, der in Second Life als Eric Reuters unterwegs war.

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