Freitag, 28. November 2008

Avatare spenden trotz Finanzkrise



Diese "Spendenwand" habe ich auf dem virtuellen Christkindlmarkt Wien entdeckt. Ein Klick auf das Logo der jeweiligen Organisation, den Spendenbetrag eingeben und sich über eine gute Tat freuen. So einfach kann Avatar in der virtuellen Welt reale monetäre Hilfe leisten. Eine wunderschöne Geste, und genau der richtige Auftakt für eine besinnliche Weihnachtszeit.

Hier geht's zur virtuellen Spendenwand auf dem Christkindlmarkt Wien:
http://slurl.com/secondlife/Holiday%20Land%204/200/10/22

Reuters wirft das Handtuch



Nach The AvaStar verabschiedet sich mit Reuters innert kürzester Frist ein zweiter News-Gigant aus Second Life. Die Nachrichtenagentur, welche bis anhin einen eigenen Redakteur für virtuelle News in und um Second Life beschäftigt hatte, hat ihr Engagement in SL eingestellt, wie u.a. persoenlich.com und derstandard.at berichteten.*
Die Begründung von Eric Reuters, dem virtuellen Ex-Redakteur: „Second Life ist als Spielplatz tolerabel, aber Unternehmen sollten es nicht und werden es nicht für ihre Geschäfte nutzen“. Er sagte weiter: „Second Life solle sich auf seine Kernmission beschränken und Hobby-User bei der Stange halten sowie die Hardcore-Nutzergemeinde ausbauen."
Kontra gibt ihm jedoch Silvio Remus von SLinside: „Obgleich Reuters immer sehr schnell über Neuigkeiten rund um Linden Lab, die Second Life Entwicklung und Markenauftritte in Second Life berichtet hat, so war es nie ein Medium, das direkt den Bezug zum SL-User gesucht hat“, und fügt an, dass Reuters seiner Meinung nach mehr über Projekte, Events und Entwicklungen aus der Community hätte berichten sollen, „denn einige Markenartikler haben ebenfalls festgestellt, dass sich Kampagnen nicht einfach eins zu eins in SL umsetzen lassen“.

Da haben wir es ja wieder: das alte "Avatare-als-Zielgruppe"-Problem. Im Mittelpunkt steht der Avatar. Punkt. Aber wenn das nicht einmal diejenigen wahr haben wollen, die für Second Life-User die Feder schwingen, wer dann?

* beide Berichte behaupten übrigens, Eric Krangel sei der SL-Name des Journalisten, dessen RL-Name indes unbekannt sei. Ein kurzer Abstecher auf http://secondlife.reuters.com/stories/2007/03/15/say-hello-to-eric-and-rubina-reuters/ sagt uns aber, dass Eric Krangel der RL-Name des Journalisten ist, der in Second Life als Eric Reuters unterwegs war.

Donnerstag, 27. November 2008

Grüsse aus der Brennstoffzelle



Vor kurzem habe ich über eine Vortragsreihe zu virtuellen Welten der Handelskammer Hamburg berichtet. Ein Referent informierte bei diesem Anlass über die Praxis-Erfahrungen der TÜV NORD Gruppe, die seit gut einem Jahr in Second Life aktiv ist. Grund genug, mir diesen Auftritt einmal genauer anzuschauen. Bin gespannt, ob er die grossen Erwartungen erfüllen kann und die Auszeichnung „Konni geprüft“ erhält! Also nichts wie los!

Der Empfangsbereich sieht schon einmal sehr einladend aus. Ein leerer Empfangsdesk (na gut, wo gibt’s den nicht ausser bei Konnex?), dafür eine übersichtliche Infotafel, was einem auf der TÜV-Insel erwartet.
Los geht’s mit der Reise durch eine Brennstoffzelle. Auf einer „geführten“ Tour durch das innere einer Brennstoffzelle erfahre ich anhand von vier Infostationen, wie eine Brennstoffzelle genau aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Das nenne ich Mal erlebnisorientierten Anschauungsunterricht!
Die zweite Station auf dem Weg quer durch das TÜV-Land ist der Bodenradar. Konzipiert als Challenge, kann man mittels Bodenradar den Untergrund der Insel untersuchen und dabei L$ abräumen. Eine saubere Sache, da ein wenig Action ja nie fehl am Platz ist. Zu finden gilt es Strom führende Leitungen, Risikostellen durch abgesenkte Fahrbahnen und gefährliche Altlasten in einer Mülldeponie. Hat man den Parcours erfolgreich absolviert, versteht man diesen Teil der Arbeit des TÜV NORD garantiert.
Die TÜV Station schliesslich ist eine Autogarage, in der ausführlich über die zahlreichen Kompetenzfelder des TÜV informiert wird.

Alles in allem ist die virtuelle Präsenz des TÜV NORD einer der fantasievollsten Second-Life-Auftritte, die ich seit langem besucht habe. Einen kleinen Abzug gibt es trotzdem: Neben einer (vierspurigen!) Brücke finde ich ein Schild mit dem Text: "Die TÜV NORD Gruppe erweitert nach 3 Monaten Betrieb seine Repräsentanz um eine weitere Insel. Datum: Frühling 2008."
Leider steht auf dieser Insel nichts weiter als ein Bauzaun mit der Aufschrift „Betreten verboten“... ob da wohl noch was kommt?

Von mir gibt’s trotzdem ein „Konni geprüft – und bestanden“.
Hier geht's zum TÜV Nord in Second Life:

Donnerstag, 20. November 2008

Handelskammer veranstaltet Vorträge



Seit Anfang 2007 engagiert sich die Hamburger Handelskammer in Second Life und ist damit die erste Institution weltweit aus diesem Bereich. Mit Rundgängen in Second Life für Unternehmer, Expertengesprächen und Vorträgen informiert sie regelmässig in SL und RL über die Möglichkeiten, die Unternehmen in der virtuellen Welt offen stehen. Im Rahmen dieses Engagements ist am 25. November 2008 ein Informationsveranstaltung für Unternehmer geplant. Die Veranstaltung "Virtuelle Welten - Von Second Life zum Web 3D" beleuchtet die Möglichkeiten virtueller Welten aus verschiedenen Perspektiven: Die Einleitung mit dem Titel "Nach dem Medienhype: Wie entwickeln sich Second Life und andere 3D-Welten? Wann lohnt der Einstieg? Wo können Hamburger Unternehmen erste Erfahrungen sammen - und warum sollten sie das tun?" sagt an sich aus, um was es dabei gehen wird. Spannender sind da für mich schon die Praxisbeispiele, die darauf folgen. So Berichtet zum einen Frank Boerger vom TÜV NORD von der "Nutzung der virtuellen Welt aus Sicht eines international tätigen Dienstleisters".
Auch das nächste Praxisbeispiel klingt vielversprechend: Jan Kirchner, geschäftsführender Gesellschafter der atenta Personalberatung aus Hamburg erzählt etwas von der "Nutzung der virtuellen Welt aus Sicht einer mittelständischen Personalberatung". Klingt sehr vielversprechend, da die virtuelle Personalsuche vermutlich noch nicht die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht hat. Leider hab ich in Second Life keine virtuelle Niederlassung ausfindig machen können. Vielleicht meint er ja gar nicht Second Life, sondern eine andere Welt?
Der Abschluss dieser Informationsveranstaltung ist dem rechlichen Aspekt gewidmet. RA Dr. Axel Freiherr von Bussche, Partner der Kanzlei Taylor Wessing, informiert über die Haftung in virtuellen Welten.

Wir dürfen also gespannt sein. Ich halte euch jedenfalls auf dem Laufenden.